Modern Warfare 3 (III) | Fazit nach der Beta

Call of Duty

by Ed Snow

Modern Warfare 3 (III) | Fazit nach der Beta

In diesem Beitrag möchte ich mit euch meine Eindrücke von den beiden Beta Wochenenden zu „Call of Duty: Modern Warfare 3 (III) teilen. Getestet habe ich den Shooter auf der Playstation 5 und konnte mich so über 2 Wochenenden etwas intensiver mit dem Titel beschäftigen. Nachfolgend findet ihr mein vorläufiges Fazit zur Modern Warfare 3 Beta und erfahrt, was mir besonders gefallen hat und wo ich mir noch Anpassungen oder Veränderungen wünschen würde.

Gameplay

Movement, TTK, Gunplay

Wir beginnen direkt mit dem wichtigsten, dem Gameplay – also Gunplay, Time to Kill, Movement – eben das, was einen Arcade Shooter wie Call of Duty für mich ausmacht. In diesem Jahr hat Sledgehammer Games sich in Sachen Gameplay wieder ein wenig mehr an den älteren Teilen der Reihe orientiert, die eine längere Time to Kill und ein höheres Bewegungstempo hatten. Und das gefällt mir ziemlich gut, weil man nun mit guter Zielgenauigkeit und gezielten Ausweichmanövern wieder öfter als Sieger aus einem Gunfight hervorgehen kann. Man kann endlich wieder aggressiver gegen Feinde vorgehen und sie Pushen. So wird das Gameplay wieder etwas Arcade-lastiger.

Rückkehr von Funktionen

Auch der Abbruch von Aktionen wie dem Sliden oder dem Nachladen der Waffe sind nun wieder möglich, was in der ein oder anderen Situation deutlich von Vorteil sein kann, um sich aus einer ungünstigen Situation noch zu befreien. Ebenfalls freue ich mich über die Rückkehr der traditionellen Minikarte und dem Extra Ninja. Man kann nun endlich wieder ein richtiges Stealth Loadout mit allen dafür nötigten Vorteilen spielen und die Wahrscheinlichkeit, damit vom Gegner frühzeitig entdeckt zu werden, weil dieser schon im Pre Aim um die Ecke auf mich wartet, ist viel geringer.

Neue Features

Eine weitere wirklich gelungene Anpassung – man kann nun dem Effekt von Blendgranaten entgehen, wenn man sich schnell genug wegdreht. Und auch das neue Tac Stance Feature, bei dem man die Waffe seitlich hält und so im ADS eine bessere Sicht auf engeren Räumen erhält, ist in manchen Situationen eine interessante und nützliche Neuerung. Wenn ich beispielsweise wusste, ich bewege mich gleich durch schmale Flure auf der Karte Skidrow, oder durch die engen Gassen auf der Map Favella, habe ich frühzeitig auf Tac Stance umgestellt und konnte mir damit einen Vorteil im Kampf verschaffen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass dieses Feature leichter mit Maus und Tastatur zu aktivieren ist, als auf einem Controller. Gerade bei unerwarteten Nahkampfsituationen habe ich daher das gute alte Feuern aus der Hüfte verwendet. Trotzdem ist es ein cooles Gimmick.

Nachrüstbare Teile und Umbaukits

Call of Duty®Modern Warfare III

Nachrüstbare Teile bzw. Umbaukits sind eine weitere Neuerung in MW3 die es erlauben, aus bestehenden Waffen neue Variationen zu erstellen. In der Beta waren 2 Umrüstkits verfügbar. Das Jak Ferocity Karabiner Kit für die Handfeuerwaffe Renetti, das sie zu einem echten Biest gemacht hat und das Pulemyot 762B Hinterschaftlader Umrüstkit für die Pulemyot LMG. Damit hat man die Mobilität der LMG erhöhen können. Die Neuerung finde ich interessant und bin gespannt, wie sich das Ganze im Bezug auf Balancing und Waffenvielfalt in der Vollversion macht.

 

Neues Perksystem

Das neue Perksystem, bei dem nun die Extras an Ausrüstungsgegenstände gebunden sind, finde ich auch interessant. Es würde auch richtig gut zum DMZ Modus passen, ich hoffe es wird final dahingehend auch übernommen, auch wenn der Modus, wie ich erfahren habe, erstmal auf Eis gelegt ist, bzw. vorerst nur mit MWII verknüpft bleibt. Aber es macht einen soliden Eindruck auf mich, man kann Standardmäßig 4 Extras verwenden, die an Schutzweste, Handschuhe, Stiefel und Ausstattung gebunden sind. Damit manche Extras nicht zu Stark sind, gibt es hier und da auch eine Einschränkung. Genaueres zum Perksystem findet ihr im separaten Beitrag (hier klicken). Und eine Übersicht aller bisher bekannten Perks gibts im WIKI Beitrag ( hier klicken).

 

Maps

Worüber ich mich auch sehr freue, ist die Rückkehr der alten Karten von Modern Warfare 2 aus dem Jahr 2009. Schon in Modern Warfare 2019 , Modern Warfare 2 Remastered und in Modern Warfare II (2022) hatte ich gehofft, einige dieser Maps wieder zu sehen. Als Teilbereiche in Al Mazrah war dies zwar bedingt möglich, aber leider, mit Ausnahme von Rust, nicht im 6v6. Und nun konnte ich einen ersten Teil davon in neuem Glanz erleben – und das in Verbindung mit den neuen Bewegungsmöglichkeiten, was für ein ganz eigenes Gameplay Gefühl sorgt. Die Aufbereitung der Maps ist meiner Meinung nach sehr gelungen und obwohl man die Karten bereits kennt, spielen sie sich trotzdem auch ein wenig anders, man erkennt neue Details, man gelangt an Orte, die man vorher nicht betreten konnte. Es ist Nostalgisch, aber irgendwie auch neu.

Die Bodenkrieg Maps Orlov Military Base und Popov Power, die man im Rahmen der Beta ebenfalls anspielen konnte, gefallen mir atmosphärisch und auch vom Design sehr gut. Und anhand dessen kann man erahnen, wie sich Urzikstan wohl spielen könnte. Auch schön zu sehen war, dass hier Teilbereiche von alten MW Klassikern in die Karte Orlov Miltary Base eingearbeitet waren.

Wünschenswerte Änderungen und Verbesserungen

Natürlich gibt es auch noch die ein oder andere Baustelle. Immerhin war es eine Testphase und kein fertiges Spiel. Daher gab es den ein oder anderen Bug, der noch ausgebügelt werden muss. Beispielsweise waren Waffenaufsätze verschiedener Waffen im Waffenschmied gesperrt, konnten aber über Klasse Bearbeiten während einer Runde angebracht werden. Und auch der ein oder andere Map Exploit muss noch geschlossen werden. Außerdem benötigt das Spawn-System noch einige Optimierungen. Es kam öfter vor, dass Gegner direkt hinter mir gespawned sind und so meinen Streak unterbrochen haben.

Bezüglich des Balancings der Waffen kann man Erfahrungsgemäß auch davon ausgehen, dass noch Änderungen erfolgen. Für mich haben sich über das Wochenende vor allem das Sturmgewehr MCW und das SMG Striker sehr stark angefühlt, sofern meine Serververbindung entsprechend gut war.

Mir ist auch aufgefallen, dass es in der Beta noch keine Funktion gab, die es ermöglicht „eigene“ Waffenbaupläne abzuspeichern. Ich hoffe dass diese Funktion nur Betabedingt noch nicht vorhanden war. Ansonsten wäre es wirklich gut, wenn SHGames diese Funktion bis zum Release im November noch integriert.

Wie ich weiter oben schon kurz durchblicken lies, waren die Serververbindungen in der Beta nicht immer gut. Häufig hatte ich mit hohen Pings zu kämpfen, manchmal über 60ms. Ob das nun Beta bedingt ist, oder ggf. auch auf den verschärften Matchmaking Alogrithmus zurückzuführen ist, lässt sich ohne die nötigen Tools zur Untersuchung nur schwer einschätzen.

Was ich für mich aber festgestellt habe, war, dass ich den Gunfight in Lobbys mit einem sehr hohen Ping oftmals verfälscht wahrgenommen habe. Mir kam es häufig so vor, als müsste ich drei mal so oft auf einen Gegner schießen, um ihn zu eliminieren, während die Gegner mich mit nur 1-2 Treffern ausschalten konnten.  Solche Sachen sind häufig auf die Verzögerung zwischen den Clients und dem Server zurückzuführen.

Am Matchmakingsystem | Algorithmus

Im Bezug auf das Matchmaking in der Modern Warfare 3 Beta würde ich mir auch noch Änderungen wünschen – hier fällt mein vorläufiges Fazit daher noch etwas kritisch aus. Ich finde den Algorithmus teilweise zu heftig in der Art und Weise, wie er funktioniert. Er erfasst meiner Beobachtung nach offensichtlich unter anderem meine Bewegungsmuster und mein Bewegungstempo sowie meine Zielgenauigkeit und meine Waffenauswahl. Basierend darauf stellt er eine Gegner und Teamauswahl für Folgerunden zusammen und schickt mich dann auf „passende“ Server. Oft hat man dabei aber das Gefühl, dass bei der Serverwahl der eigene Standort nicht mehr priorisiert wird. Dadurch kommt es dazu, dass Treffer aufgrund der Latenz nicht richtig registriert werden. Außerdem nimmt das System auch ein wenig die Vielfalt aus den Lobbys.

Warum mir Vielfalt beim Matchmaking und der Lobby Bildung wichtig ist

Im nachfolgenden möchte ich meine Bedenken hinsichtlich der Matchmaking Kriterien versuchen etwas genauer zu erläutern.

Spielstile bei Gruppen unausgeglichen und alleine zu gleich

Diese Form des Matchmakings wird meiner Beobachtung nach insbesondere für Spielergruppen zum Problem, die hinsichtlich ihrer Fähigkeiten sehr weit auseinanderliegen.

Ich möchte das Ganze anhand eines Beispiels verdeutlichen. Wenn eine Gruppe aus vier Spielern besteht, von denen zwei Spieler wirklich gut sind, also eine K/D Quote von 3+ haben, sich schnell bewegen, mit Jump und Drop Shots arbeiten und die anderen beiden sind durchschnittliche Spieler mit einer K/D von um die 0,7 bis 1, vielleicht weil sie auch ziemlich unerfahren sind oder einfach nur nicht so oft zum Spielen kommen, dann sorgt diese Form des Matchmakings dafür, dass die guten Spieler in der gemeinsamen Lobby unterfordert sind und die beiden schlechten Spieler durch die Hölle und zurück gehen müssen.  Denn für die guten Spieler sind die Gegner zu langsam, für die schlechten Spieler zu schnell. Spielt man dagegen alleine Spiele, hat man das Gefühl, größtenteils gegen sich selbst zu Spielen.

Und so gibt es in beiden Fällen kaum noch eine Ausgewogenheit in der Teambildung.

Ich vermisse die Vielfalt und Dynamik bei der Lobby Bildung, die es damals gab, bevor so viele zusätzliche Kriterien einbezogen wurden. Manchmal ist weniger doch mehr.  Eine Lobby, in der unterschiedlichere Charaktere aufeinander treffen, sorgt stärker für einen Lerneffekt, da Menschen mit unterschiedlichen Blickwinkeln zusammentreffen und unterschiedliche Taktiken anwenden.

Immer wieder neue Server

Wie schon in den vorherigen Jahren werden auch in Modern Warfare 3 nach jedem Match die Server gewechselt. Es wäre ein Traum, wenn man sich von dieser Mechanik verabschieden könnte. Für mich gibt es bei diesem System drei große Nachteile. Zum einen führt der ständige Serverwechsel zu längeren Wartezeiten zwischen den Runden. Zum anderen kann eine akkurate Kartenrotation nicht zu 100% gewährleistet werden. Und zu guter Letzt ist es nicht mehr möglich, sich mit bestimmten Gegnern über mehrere Runden hinweg zu duellieren und so auch Freundschaften zu schließen.

Abschwächung der Kriterien als Kompromiss

Ich glaube es wäre ein guter Kompromiss, wenn man die Kriterien bei der Lobbysuche in Casual Spielen wieder etwas abschwächt, vielleicht so, wie es mal bei „Call of Duty: Ghosts, Advanced Warfare oder Black Ops 3+4“ war. Auch hier wurden diverse Faktoren beim Matchmaking berücksichtigt, aber eben so, dass am Ende eine dynamischere Gruppenbildung und eine Serververbindung mit nähergelegenen Regionen möglich war. Das derzeitige System hat aber durchaus auch seinen Nutzen. Für Liga- und Ranglisten-Spiele ist es durchaus wünschenswert und auch eine Bereicherung.

Ausnutzen des Systems

Zudem ermöglichen die vorherigen Suchkriterien, insbesondere die Punkte Bewegungsmuster und Zielgenauigkeit ein einfaches Ausnutzen des Systems. Gute Spieler legen einen 2. Account an, Spielen mit diesem absichtlich schlecht, suchen über den 2. Account nach Lobbys und nehmen ihr richtiges Profil mit hinter her. So werden jetzt Spieler, die man mit diesem Matchmaking eigentlich schützen wollte zu Lämmern auf der Schlachtbank.

Neuen Spielern durch separate Playlist den Spieleinstieg erleichtern

Es ist gut neuen Spielern den Einstieg in das Spiel zu erleichtern, dagegen ist nichts zu sagen. Wenn man das Ganze mehr wie in Battlefield 4 machen könnte, mit einer eigenen Playlist / eigenen Servern, würde ich das aber um einiges besser finden.

Vorläufiges Fazit nach der Modern Warfare 3 (III) Beta

Mit Modern Warfare 3 ist es dem Team von SHGames gelungen, einen guten Kompromiss zwischen dem neuen Movement und den Gameplay-Mechaniken aus früheren Ablegern zu finden, die diese Reihe zu einem besonderen Arcade Shooter Erlebnis gemacht haben. Die alten Maps haben einen Nostalgischen Faktor, fühlen sich zum einen dadurch vertraut und dank der Movement-Änderungen der letzten Jahre (sliden, klettern usw) trotzdem auch neu an. Mit ein paar Verbesserungen der Spawns hat man eine solide Grundlage für einen Spaßigen Multiplayer Modus. Ich freue mich auf die Vollversion und hoffe, dass Activision am Matchmaking-Algorithmus noch ein paar Abschwächungen vornimmt, um so für eine größere Vielfallt bei der Lobby-Bildung und zudem auch für eine bessere Serververbindung zu sorgen. Denn das Matchmaking und die Serverqualität sind in meinem Modern Warfare 3 Beta Fazit der größte Kritikpunkt.

 

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2 comments

MICHA 17. Oktober 2023 - 01:47

Fazit ist, der ganze Sound klingt als ob man 10 Jahre zurück gegangen ist. Sowas kommt in eurem Text nicht rein??????

Reply
Ed Snow 17. Oktober 2023 - 14:54

Das habe ich ehrlich gesagt unter meinem Headset nicht so extrem empfunden. Das einzige, was mir aufgefallen ist, sind Schrittgeräusche zwischen Gegnern und Feinden haben sich nicht so gut unterscheiden lassen. Auf welcher Plattform hast du gespielt und was sind im einzelnen die Punkte, die dich am Sound enorm gestört haben und dir das Gefühl geben, es wäre ein so extremer Schritt zurück?

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