Generation Zero: Der Koop Survival Shooter der Just Cause & Mad Max Entwickler im Test

by Ed Snow

Generation Zero: Der Koop Survival Shooter der Just Cause & Mad Max Entwickler im Test

Wir haben von den Avalanche Studios die Möglichkeit erhalten, den Koop Survival Shooter „Generation Zero“ für euch auf der Xbox One zu testen. In diesem Review möchte ich unsere Eindrücke und Erfahrungen mit euch teilen. Ich gehe nachfolgend auf die Gameplayfeatures wie das Movement, Gunplay, Atmosphäre, Fortschrittssystem usw. ein und beantworte euch die Frage, ob man den Shooter auch alleine spielen kann.

Krieg der Welten trifft auf Transformers & Terminator

Generation Zero verfrachtet euch in die 1980er Jahre, genauer gesagt nach Schweden. Dort haben feindliche Maschinen die Kontrolle übernommen. Ihr könnt euch diesen entweder alleine oder mit bis zu vier Spielern im Koop Multiplayer stellen. Die Reise beginnt, als ihr nach einem Wochenendausflug mit dem Boot zurückkehrt und unter Beschuss genommen werdet. Ihr stellt schnell fest, dass nichts mehr so ist, wie es noch vor eurer Abreise war. Nun geht es ums reine überleben und darum, herauszufinden, was passiert ist und wohin alle Menschen verschwunden sind.

Ihr startet am Strand und müsst euch erst mal in Sicherheit begeben und bewaffnen. Um in der Welt zu überleben, solltet ihr stets taktisch vorgehen. An vielen Stellen lauern Killerroboter auf euch, die sofort auf eure Bewegungen reagieren, Alarm schlagen und das Feuer eröffnen. Die Spielewelt ist wirklich riesig und bietet euch eine Menge Areale zum Erkunden. Man wird allerdings etwas abrupt ins Spiel reingeworfen, eine Introsequenz wäre hier noch eine schöne Ergänzung gewesen.

Die Weltkarte – Noch nicht vollständig aufgedeckt

Generation Zero ist so ausgelegt, dass ihr kleinere Rätsel lösen müsst, um beispielsweise Verstecke zu finden. Ebenfalls spielt etwas Recherche eine größere Rolle. Missionsstandorte müssen auf der Karte gesucht werden, es gibt keine automatische Navigation. Habt ihr das Areal gefunden, könnt ihr einen Marker setzten und diesem über euren Kompass folgen. Zu Jeder Mission findet ihr darüber hinaus zusätzliche Aufzeichnungen, welche euch weitere Hinweise liefern und euch so eurem Ziel immer näher bringen. Mir persönlich gefällt es ziemlich gut, dass man nicht alles vorgekaut bekommt, da es gut zum Survival Setting passt.

Atmosphäre der Welt & Soundtrack

Avalanche hat hier eine sehr stimmige Atmo geschaffen. Hier wurde auf vieles geachtet – von der Musik, welche an einen Mix aus Terminator, The Running Man und Stranger Things erinnert, bis hin zu einer detailverliebten Spielewelt mit schönen Landschaftsabschnitten auf denen stellenweise zerstörte oder verlassene Fahrzeuge zu finden sind und natürlich leer stehende Gebäude, welche das Endzeit- und Achtzigerjahrefeeling wirklich perfekt transportierten.

Bei den Assets der Inneneinrichtung könnte es aber noch ein paar mehr Variationen geben, da sie doch sehr gleich aussehen. Aber abgesehen davon gibt es auch dort schöne Details, wie alte TV Geräte, Tape Decks, 80s Poster an den Wänden, Terminals mit C64 Basic Oberfläche und mehr. Ebenfalls tragen das dynamische Wetter (Regen, Sturm und herumwehendes Laub) und der Tag-Nacht Zyklus zu einer schönen Stimmung bei. Diese Eigenschaften sind wirklich sehr lobenswert.

Gunplay, Movement, KI, Gefechte

Die KI der Gegner funktioniert überwiegend recht gut. Auch das Charakter Movement und Gunplay fühlen sich ordentlich an. Wenn ihr nicht gleich zurechtkommt, könnt ihr in den Settings an der Sensitivität usw. drehen. Auch könnt ihr durch die Freischaltung von Fertigkeiten und dem finden von Waffen in einem besseren Zustand das Gunplay verbessern. Wundert euch also nicht, wenn es am Anfang noch nicht ganz so rund läuft.

Im Team sind kleinere Gruppen der Killerroboter leicht in den Griff zu bekommen, wenn man sich der Situation mit der richtigen Taktik annähert. Im Alleingang sollte man allerdings besser auch mal an größeren Gegnermengen vorbeischleichen, vor allem dann, wenn Mechs dabei sind, da man sonst den Kürzern im Kampf zieht. Man merkt, dass der Titel auf Teamplay ausgelegt ist. Die Gefechte mit den Maschinen machen durchaus Spaß sobald man erst mal ein paar größere Waffen gefunden hat und weiß, wo die Maschinen ihre Schwachpunkte haben. Man kann ihnen schöne Fallen stellen, in dem man sie beispielsweise mit Leuchtsignalen oder Kassettenrekordern in die Richtung explosiver Gastanks oder manipulierter Batterien lockt und diese dann in die Luft jagt.

Gegnertypen

Insgesamt erwarten euch fünf verschiedene Gegnertypen. Diese sind kleine Facehuger, die euch anspringen, Drohnen, hundeähnliche Jäger, Hunterkiller und Mechs. Vor allem Letztere können durchaus hartnäckige Gegner sein, wenn man sie nicht im Team bekämpft. Es ist daher nicht empfehlenswert, sich der Bedrohung alleine zu stellen, auch wenn dies anfangs kein Problem darstellt, spätestens wenn ihr auf größere Gegner trefft, wird es schon recht herausfordernd für Solospieler. Das bedeutet zwar nicht, dass man es nicht alleine schaffen kann, aber es kann um einiges länger dauern und euch eine Menge Munnition und Medikits kosten.

 

Waffen & Attachments

Bei den Waffen findet ihr eine wirklich große Auswahl in der Welt. Dort ist alles dabei, was das Shooterherz begehrt, Panzerfaust, SMG, Sturmgewehre, Sniper, Granatwerfer, LMG und mehr. Eine Besonderheit an diesem System ist, dass einige Waffen und Aufsätze abgenutzt sind, wodurch sich das Handling auch etwas verschlechtert. Daher solltet ihr bei euren Erkundungen immer darauf achten, ob ihr bessere Ausrüstung findet. Dadurch wird weitere Motivation zum Looten und Erkunden geschaffen.

Ihr könnt Waffen und Attachments in folgenden Qualitätstufen finden.

  • Grau: Vernachläßigt (Ein Stern)
  • Grün: Abgenutzt (Zwei Sterne)
  • Blau: Gut (Drei Sterne)
  • Lila: Hervoragend (Vier Sterne)
  • Gold: Erstklassig (Fünf Sterne)

Je weiter ihr im Spiel voranschreitet, umso besser stehen die Chancen auf Ausrüstung in hoher Qualität.

Charakteranpassung

Generation Zero bietet euch eine umfangreiche Charakteranpassung. Ihr könnt zu Beginn aus acht verschiedenen Charaktertypen wählen, vom Nerd über den beliebten Footballspieler hin zu Metalhead, Punk, Soldaten, dem Halbstarken und mehr – natürlich alle im absoluten 80s Look. Dabei könnt ihr neben dem Geschlecht auch das Gesicht sowie den Hauttyp ändern und innerhalb des Charaktertypen noch mal den Stil, also anders farbige Kleidung etc. Während des Spielens selbst könnt ihr außerdem weitere Kleidungsstücke und Frisuren in der Welt finden und euch so wirklich viele unterschiedliche Looks erstellen. Ihr könnt In-Game Kopf, Brille & Gesichtsschutz, Gesicht, Schminke, Hals, Jacke, Hemd, Hose, Hände, Handgelenke und Schuhe anpassen. Die Items dafür können in verschiedenen Farben und Typen gefunden werden. Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.

 

Manche Gegenstände bieten euch auch Vorteile im Kampf. Beispielsweise könnt ihr euch in manchen Sneakers leiser fortbewegen oder durch sie einen Sprung Boots erhlaten. Einige der Kleidungsstücke (Jacken, Shirts, Schuhe etc.) haben einen etwas höhren Widerstand gegen Beschuss und Gasmasken schützen euch vor Rauch oder anderen Giftstoffen in der Luft. Es gibt hier viele zusätzliche Boni, die auch das das grinden nach Kleidung vorantreiben. Ich finde diese Featres sind eine besonders schöne Ergänzung zum Anpassungssystem.

Durch die abgedrehten 80er Jahre Looks bringt das Team auch ein wenig Humor mit ins Spiel, wenn ihr euch ganz den modischen Fails dieses Jahrzehnts hingebt. Aber keine Sorge, ihr könnt auch durchaus cool aussehen. Insgesamt ist es ein sehr unterhaltsames Feature, dass den Titel aufwertet.

Progression-System

Das RPG ähnliche Fortschrittssystem ist sehr vielversprechend. Man kann seinen Charakter in insgesamt vier Kategorien optimieren. Diese sind Kampf, Versorgung, Überleben und Technik. Damit verbessert ihr z.B. euren Widerstand gegen Beschuss, das Nachladetempo, Hackskills, Ausdauer,   Sprintzeit, eure Inventarkapazität, die Wurfgenauigkeit, lernt Schlösser zu knacken und vieles mehr. Durch den Kampf und das Abschließen von Missionen verdient ihr Erfahrungspunkte und erhaltet dann mit jedem Levelaufstiege einen Fertigkeitenpunkt, den ihr dann verwenden könnt, um in diesen Kategorien eine neue Verbesserung freizuschalten. Jede Kategorie bietet insgesamt 12 Fähigkeiten, wobei diese in je einen Baum mit 6 Skills unterteilt sind. Außerdem hat jeder Skill noch einmal Stufen. Manche nur eine, andere bis zu drei. Habt ihr einen Skilltree komplett freigeschaltet, könnt ihr noch eine Spezialisierung aktivieren. Dadurch ist das Fortschrittssystem sehr umfangreich und sollte euch für längere Zeit beschäftigen.

Inventar

Das Inventar ist schon recht übersichtlich gestaltet. Wie es sich für ein Survival gehört, müsst ihr auch passende Gegenstände miteinander kombinieren. So könnt ihr beispielsweise erst schießen, wenn ihr die Munition mit der Waffe kombiniert. Auch Attachments werden auf diese Weise angebracht und wieder entfernt. Zur vereinfachten Handhabung gibt es Quickslots, auf die ihr zum Beispiel das Fernglas, eure Medipacks, Granaten oder Ablenkungsköder usw. legen könnt, um sie schnell griffbereit zu haben. Noch ein paar Tweaks an der Nutzeroberfläche (bei Waffen Attachments etc) und für die Stapelfunktion wären  eine gute Sache.

 

Wünschenswerte Erweiterungen & Verbesserungen für die Zukunft

Generation Zero bietet ein schönes Setting für SiFi Survival Fans. Avalanche hat hier eine wirklich gute Basis geschaffen, auf die man weiter aufbauen kann, um so das Spiel noch etwas zu verbessern und zu erweitern. Wünschenswert wäre für uns die Ergänzung folgender Gameplayfeatures:

  • Ein Metabloic-System, so das man Nahrung und Wasser zu sich nehmen muss, Energie verbraucht und schlafen muss. Es würde super zum Setting passen und für eine tief greifendere Survival-Erfahrung sorgen.
  • Etwas mehr Variation bei der Inneneinrichtung der Gebäude und Bunker.
  • Eine Kletterfunktion, um ohne zu springen auf kleine Vordächer zu gelangen.
  • Eine Möglichkeit zu schwimmen, um so abseits von Brücken die Flüsse überqueren zu können.
  • Die Möglichkeit, Fahrzeuge zu fahren und diese ebenfalls taktisch im Kampf als Waffe einzusetzen.
  • Ein Lager in Unterschlüpfen, wo man Waffen und Munition bunkern kann, da das Inventar sehr schnell voll wird.
  • Eine Stapelfunktion für das Inventar, sodass man z.B. Kugeln des gleichen Kalibers auf einen Slot legen kann und eine verbesserte automatische Stapelfunktion.
  • Sprach-Audio deutsch oder zumindest englisch. Ggf. auch Zwischensequenzen.
  • Ein paar neue Gegnertypen.
  • Erweiterung des Fortschrittsystems und Crafting-Feature.
  • Alternative Optionen für das Endgame, nach der Story

    • KI gesteuerte Menschengruppen, die entweder gut oder böse sind und so eine weitere Bedrohung zu den Maschinen darstellen.
    • Eine PvPE Komponente nach Abschluss der Story Missionen.

Fazit

Generation Zero bietet euch eine riesige offene Spielewelt, die dank der schön designten Landschaftsabschnitte, dem Wettersystem und des Soundtracks eine großartige Atmo schaffen. Es gibt wirklich viel zu erkunden, ein umfangreiches Fortschrittssystem und eine Menge Schießereien mit unterschiedlichen Killerrobotern, welche dank der taktischen Möglichkeiten und Hilfsmittel wirklich für eine Menge Koop-Spaß sorgen. Wenn Avalanche noch ein paar der oben genannten Gameplayfeatures (insbesondere ein Metabolic-System, mehr Variation der Inneneinrichtung) ergänzt, um die Erkundung und das Lootsystem noch tief greifender zu gestalten, dann wäre alles rundum Perfekt. Nichtsdestotrotz bekommt ihr auch schon jetzt als Fans des Si-Fi Survival Genres mit einem nostalgischen Hang zu den 80er Jahren ein schönes Erlebnis geboten. Generation Zero ist ein Surivial mit einer soliden Basis, die eine Menge Potenzial mit sich bringt und ich hoffe, dass hier in Zukunft weiter darauf aufgebaut wird.

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